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Krankenkassenprämien 2017 — offizielle Erhöhung um 4,5%

By Unknown → Montag, 3. Oktober 2016
Krankenkassenprämien 2017 von Kindern
Die Prämien von Kindern steigen gar um 6,6 Prozent. Die Durchschnittsprämie erreicht einen Rekordwert von 447 Franken.

Für Eltern wird es teuer werden

Für den erwachsenen Versicherungsnehmer steigen die Krankenkassenprämien 2017 im Durchschnitt um 4,5% an. Die heftigste Prämienerhöhung findet bei den Kinderprämien statt — diese steigen um durchschnittlich 6,6%. Weshalb dies so sei, erklärte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer Mitteilung: Die Kinderprämien decken seit Jahren nicht mehr die anfallenden Kosten.

Obwohl die Krankenversicherungen dazu verpflichtet sind, die Prämien für Kinder tiefer als die für Erwachsene zu halten, ist der Preisunterschied nicht vorgeschrieben. Bundesrat Alain Berset sagte, diese Preisdifferenz würde immer geringer. Dies geschehe unter anderem deshalb, weil Behandlungen für Kinder immer kostspieliger würden. Für junge Erwachsene wird es 2017 ebenfalls heftig: Ihre Prämienerhöhung beträgt durchschnittlich 5,4%.

Krankenkassenprämien 2017 steigen im Durchschnitt um 4,5%

Die Standardprämie — die Prämie eines erwachsenen Grundversicherungsnehmers mit einer Franchise von 300.- und Unfalldeckung — steigt im Durchschnitt um 4,5%. Je nach persönlicher Lebenssituation und Kanton des Versicherten kann dieser Betrag jedoch stark abweichen.

Unter 4% blieb der durchschnittliche Anstieg der Standardprämie 2017 in nur sieben Kantonen: AG, BE, LU, SH, TG, ZG, ZH. In elf Kantonen (AI, BL, FR, GE, GL, GR, JU, NE, SO, TI, VS) findet eine Prämienerhöhung von über 5% statt.

In Genf und Basel wird es am teuersten

Die höchsten Krankenkassenprämien 2017 bezahlen immer noch die Basler und Genfer mit 567.- und 554.-. Am billigsten bleibt es für die Appenzell Innerrhodener mit 347.- und für die Nidwaldener mit 360.-.

Auch eine grosse Rolle in den Prämienerhöhungen der nächsten Jahre spielt der angepasste Risikoausgleich. Hat eine Krankenversicherung viele Kunden in gutem Gesundheitszustand, muss sie ab 2017 mehr in den Risikoausgleich einzahlen — ihre Prämien dürften höher werden. Hat eine Versicherung überwiegend Kunden, die viele medizinische Leistungen in Anspruch nehmen, steht ihr mehr Geld aus dem Risikoausgleich zu. Bei diesen Versicherungen ist der Prämienanstieg geringer.

Jede Krankenkasse hat bis Ende Oktober Zeit, ihre Kunden über die neuen Prämien für das nächste Jahr in Kenntnis zu setzen. Bis Ende November können die Versicherten ihre Kasse oder ihr Versicherungsmodell wechseln.

Fortwährend steigen die Prämien

1996 wurde die obligatorische Krankenpflegeversicherung eingeführt. Seither werden die Krankenkassenprämien jedes Jahr höher — während der letzten 10 Jahre durchschnittlich 3.6%. Die erste Prämie lag bei 173.-, während die Prämie von nächstem Jahr bereits bei 447.- im Monat liegt. Das BAG sieht als Grund dafür die demographische Entwicklung, den Fortschritt im medizinisch-technischen Bereich und das Mengenwachstum.

Alain Berset verkündete, dass man auch in Zukunft Prämienerhöhungen erwarten muss. Grund dafür sei vor allem die Tatsache, dass Menschen immer älter würden. Um die steigenden Kosten im Zaum zu halten, sei Mitarbeit in jedem Bereich gefragt: Ärzte, Spitäler, Pharma-Konzerne und auch die Versicherungsnehmer — “alle müssen noch mehr tun”, sagte er.

In Zukunft soll der Wettstreit mehr zwischen Leistungserbringung, Kostenkontrolle und Innovation stattfinden, anstatt zwischen dem Streben nach “guten Risiken” (üblicherweise jüngere Kunden). Der angepasste Risikoausgleich hat bereits dazu geführt, dass sich die Prämien der einzelnen Versicherungen ein bisschen angeglichen haben. Ab 2018 sollen die Krankenkassenprämien pro Region bestimmt werden und nicht mehr wie jetzt gesamtschweizerisch.